Auf dem Holzweg durchs Universum: Warum sich die Physik verlaufen hat

In „Auf dem Holzweg durchs Universum“, erschienen im Hanser Fachbuchverlag, will uns Alexander Unzicker zeigen, warum sich die Physik seiner Ansicht nach verlaufen hat und Wege zurück zum Pfad der Tugend aufzeigen. Damit steht sein neues Werk in der direkten Nachfolge von Vom Urknall zum Durchknall und es drängt sich unmittelbar die Frage auf: „Remake oder Fortsetzung?“.

Die Bühne ist die Altbekannte – von der Teilchenphysik bis hin zum Urknall wird nichts ausgelassen. Auch die Angriffspunkte – freie Parameter oder gar fehlende Vorhersagen sind nicht neu. Also doch ein Remake? Erfreulicherweise mischen sich bereits bekannte Ansätze dann doch mit neuen Befunden, so dass auch der Leser des „Durchknalls“ auf dem „Holzweg“ noch Interessantes findet und das mit weniger missionarischem Eifer und etwas mehr Augenzwinkern.

Erfrischend sind die Bezüge zu den alten Meistern der Physik, verbunden mit Gedankenspielen, was diese wohl zu den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gedacht hätten. Angereichert wird das mit passenden, wenn auch nicht immer aus dem korrekten Kontext entnommenen, Zitaten von Philosophen und Physikern einer vergangenen Zeit, der Unzicker doch sehr nachzutrauern scheint. So begnügt er sich bei seiner Kritik der modernen Physik nicht mit Ockhams Rasiermesser sondern schwingt mit Freude und Wortgewalt die Sense, während seine Lieblinge der alten Schule allenfalls mit einem stumpfen Rasiermesser traktiert werden.

Sei es drum – Unzicker ist nicht als neutraler Richter über die physikalische Forschung angetreten. So räumt er auch selbst ein, dass er nicht frei von Vorurteilen ist, doch muss man in einer Welt voller Mitläufer mit den verbliebenen Kritikern auch nicht allzu hart ins Gericht gehen. Dass Unzicker von der Seitenlinie der Forschung aus kommentiert und schon aus diesem Grund die Kritik eher allgemein ausfallen muss, kann man ihm nicht zum Vorwurf machen, ebenso wenig wie die fehlenden physikalischen Gegenentwürfe. Was die Methoden anbelangt ist Unzickers Kritik jedoch durchaus konstruktiv und in einem „10-Punkte-Programm“ skizziert er wie Experimentalphysik offen und nachvollziehbar betrieben werden kann.

Zu guter Letzt sind die zahlreichen Verweise auf weitere Literatur für sich schon ein kleiner Schatz mit reichhaltigen Anregungen zu weiterer Lektüre über Jahre hinweg. Wer einen anderen Blickwinkel auf die moderne Physik kennen lernen möchte, der kann sich gerne von Unzicker durch das Labyrinth der Holzwege führen lassen. Wie weit man seinem Urteil folgen mag sei jedem selbst überlassen – spannend ist das Verlassen der ausgetretenen Pfade allemal.

Astronomy Picture of the Day

Auf der Nasa Seite http://apod.nasa.gov/apod/astropix.html findet sich jeden Tag ein neues Bild aus der faszinierenden Welt der Astronomie, begleitet von einer kurzen Erläuterung duch einen professionellen Astronomen.

www.ruesselsheimer-sternfreunde.de

Homepage der Rüsselsheimer Sternfreunde.

Der eingetragene Verein verfügt über ein Beobachtungsgelände südlich von Rüsselsheim, auf dem sich auch ein Vereinsheim befindet.

Neben vereinsinternen Veranstaltungen organisiert der Verein ein oder zwei mal pro Jahe kostenlose, für die Öffentlichkeit zugänglichen Astronomievorträge an der Hochschule Rhein-Main.

Astronomievorträge der Astronomie Stiftung Trebur

Die Astronomie Stiftung Trebur bietet der Öffentlichkeit an meist 8 Terminen im Jahr kostenlose Astronomievorträge an. In der Regel ist der Termin der dritte Freitag im Monat, jeweils um 20:00 Uhr.

Bei den Vortragenden handelt es sich um hochkarätige Sprecher aus der Forschung.

Eine aktuelle Liste der Vorträge findet sich bedauerlicherweise nicht auf der offiziellen Webpräsenz der Stiftung, kann aber auf der Homepage von Professor Ohlert eingesehen werden.

 

Astronomie am Freitag im Physikalischen Verein Frankfurt

Regelmässige Veranstaltungsreihe des Physikalischen Vereins Frankfurt rund um die Astronomie.

Die Vorträge finden jeweils Freitags um 20:00 statt, die Reihe wird lediglich für eine kurze Winter- und eine längere Sommerpause unterbrochen.

Die Vortragenden rekrutieren sich in der Regel aus den Mitgliedern des Physikalischen Vereins.

 

www.physikalischer-verein.de

Homepage des Physikalischen Vereins in Frankfurt.

Der Verein bietet ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, unter anderem „Astronomie am Freitag“.

Nach den Vorträgen steht das Teleskop bei gutem Wetter für Beobachtungen zur Verfügung.

http://www.physikalischer-verein.de/

www.t1t-trebur.de

Homepage der Astronomie Stiftung Trebur, die eines der grössten öffentlich zugänglichen Teleskope Europas betreibt und regelmässig Astronomie-Vorträge anbietet.

http://www.t1t-trebur.de/

scienca.de

Die Schwesterseite von Scientifique mit Nachrichten und Veranstaltungshinweisen rund um Themen aus Wissenschaft und Technik.

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Vom Urknall zum Durchknall – Die absurde Jagd nach der Weltformel

Der Titel des Buches von Dr. Unzicker ist etwas irreführend, wird doch nicht nur die Urknalltheorie aufs Korn genommen, sondern bis hin zum Standardmodell der Teilchenphysik so ziemlich alles was die moderne physikalische Forschung zu bieten hat.

Von der einfachen Theorie eines Universums, welches sich gleichmäßig bis heute ausgedehnt hat, hat sich die Kosmologie schon lange entfernt. Ein inflationäres Aufblähen mit Überlichtgeschwindigkeit in den ersten Sekundenbruchteilen, dunkle Materie, die dafür sorgt, dass nicht alles auseinander fliegt und dunkle Energie, die – einem Nachbrenner gleich – dem Universum noch einmal einen ordentlichen Schubs gibt. Begriffe, die Verständnis vortäuschen, aber doch nur Worthülsen für Unverstandenes bilden. Freie Parameter, die einem einfachen Modell hinzugefügt wurden, um die Theorie mit den Beobachtungen in Einklang zu bringen.

Unzicker beleuchtet das Fundament des kosmologischen Bauwerks und macht auf die maroden Träger aufmerksam. Befunde die auf Annahmen beruhen, welche auf weiteren Annahmen aufbauen und das Gebäude wie ein Kartenhaus zusammenstürzen lassen können, sollte sich einer der Pfeiler als brüchig erweisen.

Das erprobte Zusammenspiel von Theorie und Experiment bekommt Konkurrenz von Modellen und Simulationen. Die Milleniumsimulation – mit der eine Gruppe internationaler Wissenschaftlern einen Supercomputer mehr als einen Monat beschäftigte – „untersucht“ und „erklärt“ laut Max-Planck-Gesellschaft die Entstehung der Galaxien. „Welches Resultat hat die Millenium-Simulation?“ fragt Unzicker. „Bilder, die gut mit denen des frühen Universums übereinstimmen“, so seine Antwort, aber auch nicht mehr. Bei der Bewertung numerischer Ergebnisse nach den üblichen Maßstäben würde sie dagegen versagen. Vernichtender jedoch seine Kritik an die freien Parameter, die in das Modell eingegangen sind – groß in ihrer Anzahl und nicht dokumentiert.

Einmal mehr freie Parameter. Erinnerungen werden wach gerufen an die Epizykeltheorie des Ptolemäus. Ockhams Rasiermesser ist schon lange nicht mehr geschliffen worden, so Unzicker.

Steigern lässt sich die Kritik an Theorien, die sich flexibel wie Gummi den Beobachtungen anpassen, nur noch durch Theorien, die erst gar keine Vorhersagen machen und sich damit der experimentellen Bestätigung aber auch ihrer eigenen Widerlegung entziehen. Von der Stringtheorie bis hin zur Supersymmetrie – mathematische Theorien ohne Relation zur physikalischen Realität – zu schön um falsch zu sein? Ist das noch Wissenschaft oder schon Religion? Niemand wagt es auszusprechen, aber der Kaiser ist nackt, so Unzickers Fazit.

Insgesamt liest sich das Buch recht angenehm, wechselt sich doch sachliche Kritik an den aktuellen Methoden der Physik mit Anekdoten von Begegnungen Unzickers mit Vertretern der etablierten Wissenschaft ab. Auf Formeln wird weitgehend verzichtet und auch das Überspringen der wenigen verbliebenen Formeln ist möglich, ohne den Zusammenhang aus den Augen zu verlieren. Eine vorherige, zumindest oberflächliche Beschäftigung mit den angesprochenen Theorien und Ideen ist jedoch hilfreich, da diese nicht im Detail erläutert werden.

Glücklicherweise handelt es hier nicht um das Werk eines verbissenen Wissenschaftlers, der – um seine eigene alternative Theorie zu stützen – alles kritisiert, was dieser entgegen steht. Vielmehr steht Dr. Unzicker, welcher Physik und Rechtswissenschaft studiert hat und nun als Gymnasiallehrer für Mathematik, Physik und Astronomie tätig ist, nicht im Verdacht, eigenen Interessen verfolgen zu wollen und kann aus dieser neutralen Position heraus sachliche Kritik am Wissenschaftsbetrieb äußern. Lediglich die Vermutung, Theoretiker würden bewusst Vorhersagen knapp jenseits der Grenze des aktuell Messbaren machen, um neue Großversuche zu rechtfertigen und die Aussage, etablierte Wissenschaftler würden sich absichtlich gegen neue Ideen abschotten, klingen etwas zu sehr nach Verschwörungstheorie. Letztlich erkennt Unzicker dies aber selbst und überlässt es dem Leser, wie weit er ihm in seiner Argumentation folgen will.

Fazit: Für alle, die der Erschütterung des heilen Weltbilds der modernen Physik durch einen Querdenker offen gegenüber stehen, ist „Vom Urknall zum Durchknall“ eine lesenswerte und unterhaltsame Lektüre!

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